Balanceakt ist nur schwer zu meistern

Aufgegeben haben sich die Handballer des TSV Birkenau zwar noch nicht, aber die Luft im Abstiegskampf der Baden-Württemberg-Oberliga wird 13 Spieltage vor Saisonende immer dünner. Zudem liegt das letzte Erfolgserlebnis schon Monate zurück, was sichtbar am Selbstvertrauen der „Black Hawks“ nagt. So waren sie auch am Samstagabend eine leichte Beute für die „Pumas“ des TSV Schmieden, die mit 20:29 (10:13) recht souverän beide Punkte aus der Langenberghalle entführten.

Birkenaus Trainer Roger Größl schenkte Neuzugang Max Haller auf der Torwartposition das Vertrauen, der nach zwei Kurzeinsätzen erstmals in der Startformation stand. Nachdem Haller in der ersten Halbzeit glücklos agierte und von seinen Vorderleuten zu oft im Stich gelassen wurde, deutete er in der Schlussviertelstunde mit einem vereitelten Siebenmeter und vier weiteren guten Paraden an, dass er Potenzial besitzt und bei entsprechendem Training zu der erhofften Verstärkung für den TSV werden könnte.

Ansonsten ist TSV-Trainer Grössl um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Er muss einen regelrechten Balanceakt vollführen. Auf der einen Seite haben die Fans eine hohe Erwartungshaltung und hoffen natürlich auf ein Wunder im Kampf um den Klassenerhalt, auf der anderen Seite muss Grössl perspektivisch denken und die jungen Spieler in den Kader einbauen, damit diese Spielpraxis erhalten und sich weiterentwickeln können.

So erhielten gegen den starken Aufsteiger aus Schmieden alle Jungen ihre Einsatzzeiten. Ein Lichtblick war vor allem Stefan Dietrich, der auf der halblinken Rückraumposition eine echte Alternative zu Birkenaus Top-Torjäger Sascha Höhne darstellte.

Die Gastgeber kamen zunächst nur schwer ins Spiel. Die Abwehr arbeitete zwar aggressiv, aber im Angriff war eine deutliche Verunsicherung zu spüren. So blieb Rudolf Varaks Treffer zum 1:1 die einzige Ausbeute in den ersten 13 Minuten. Größl nahm beim Stand von 1:6 eine Auszeit, wechselte durch und die Black Hawks kamen nun besser ins Spiel. Birkenau agierte im Angriff variabler, löste öfter auf und erspielte sich somit immer wieder gute Torchancen. Marco Widmann, Varak, der versuchte, Struktur ins Spiel zu bekommen, Stefan Dietrich mit einem Dreierpack und der stark spielende David Hoffmann verkürzten bis zur Pause auf 10:13.

Die Fans schöpften wieder Hoffnung. Doch in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel war von den guten Ansätzen im Birkenauer Spiel nichts mehr zu sehen. Sascha Höhne kassierte gleich eine mehr als fragwürdige Zeitstrafe und Schmieden nutzte jetzt jeden Fehler der Gastgeber eiskalt aus. Die Birkenauer Angreifer scheiterten sechs Mal in Folge am guten Gästekeeper David Thomitzni.

Zudem führten drei leichtfertige Ballverluste zu Gegenstößen und in der Abwehr fanden die Birkenauer in dieser Phase kein Mittel mehr gegen den starken Rückraum der Gäste mit Spielmacher Matthias Heineke sowie Evgeni Prasolov und Sebastian Bürkle auf den Halbpositionen. Sie setzten immer wieder auch Kreisläufer Alexander Gora gut in Szene.

So zog Schmieden auf 10:17 davon. Nach der etwas zu harten roten Karte gegen Rudolf Varak (49. / 17:23), der Christian Tutsch beim Gegenstoß behinderte, ging es für die Birkenauer am Ende nur noch um Schadensbegrenzung.

TSV Birkenau: Haller, Denger (bei einem Siebenmeter); Höhne (4/1), Fey, Widmann (3), Fremr (1), Varak (4), Hoffmann (3), Kolb (1), Böhm, Dietrich (3), Kinscherf, Reisig (1), Spatz.

Quelle: WNOZ.de

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