Der Favorit wankte, aber er fiel nicht und so gab es für den TSV Birkenau beim Gastspiel in Nußloch eine 24:29 (HZ 10:12) Niederlage. Dabei begann Birkenau sehr stark und führte bis zur 20. Minute gar, eh die Gastgeber ihrer Rolle als Topfavorit der Badenliga gerecht wurden und das Spiel zu ihren Gunsten wendeten. „Wir haben uns da irgendwo selber aus der Bahn geworfen. Wir haben bis dahin mit zwei bis drei Toren in Führung gelegen, haben aber wieder einmal nach tollem Beginn zu nachlässig agiert und wohl gedacht, dass es automatisch so weiter geht“, sagt Birkenaus Trainer Roger Grössl sichtlich verärgert.
„Viele Chancen haben wir uns erarbeitet, dann beim Abschluss aber kläglich verworfen. Ich denke die Mannschaft ist leider immer noch recht unreif – auch in dieser Klasse – und das zeigt sich darin. Dabei beweist sie doch immer wieder, dass sie es kann. Gegen Hockenheim, Bretten und nun in Nußloch hat sie in der Anfangsphase klar dominiert, nur müssen wir dies eben über einen längeren Zeitraum umsetzen als nur die ersten 20 Minuten.“
Als einen Schlüssel zu diesem Spiel hatte Trainer Grössl die Abwehr gegen Nußlochs Torjäger Ernst Mantek ausgegeben. Und dies sollte auch gut gelingen. Rudolf Varak nahm sich Mantek in der 5-1 Verteidigung an und schaltete diesen weitgehend aus. Doch bekam Birkenau dadurch auch Probleme, denn Varak hatte noch in der ersten Halbzeit seine zweite Zeitstrafe abzusitzen und so war der TSV gezwungen sein taktisches Konzept aufzugeben und umzustellen, um Varak nicht ganz zu verlieren. Dies kam vor allem dem Gegner zugute, der die sich nun bietenden Chancen ausnutzte und die Partie bis zur Halbzeit drehte.
Auch in der zweiten Halbzeit war es das gleiche Bild. Birkenau zeigte sich bemüht und gab sicher nicht kampflos auf, doch die routinierten Nußlocher kontrollierten jetzt das Spiel aus der sicheren Führung heraus und hielten den TSV auf Distanz. „Nußloch spielt eine sehr physische Abwehr, daher hatten wir in der zweiten Halbzeit immer sehr zu kämpfen bevor wir ein Tor erzielen konnten, denn die meisten leichten Tore oder Tempogegenstöße haben wir leider vergeben. Wir haben uns zu oft in Einzelaktionen verstrickt“, muss Grössl die gegnerische Leistung anerkennen. „Es ist ärgerlich, wenn man führt, seine Qualität deutlich zeigt und sich dann die Butter noch so vom Brot nehmen lässt.“
Die Birkenauer Falken sind damit vorerst im Abstiegskampf der Badenliga angekommen und mit der Bilanz von einem Sieg und drei Niederlagen in Folge kann und will man in Birkenau nicht zufrieden sein. „Sicherlich hatten wir ein schweres Auftaktprogramm mit Spielen gegen Hockenheim, Nußloch und Bretten. Daher müssen wir jetzt zusehen, dass wir gegen Viernheim am kommenden Freitag wieder Land gewinnen. Nach diesem Spiel müssen wir über uns selber verärgert sein und die Mannschaft muss in den kommenden Spielen mehr tun. Denn ein Selbstläufer wird auch das Spiel gegen Viernheim nicht – egal wie der Tabellenstand ist“, warnt Grössl abschließend.
TSV Birkenau: Dietrich 1-45, Denger 46-60, Reisig, Demiryol 1, Fey 6, Joswig 1, Fremr,
Varak 6/2, Kinscherff 1, Böhm 9, Dietrich, Kümpel
Bericht: Marc Schüler