40 Minuten lang dominierte der TSV Birkenau die Badenligapartie gegen den Tabellenzweiten und Aufstiegsanwärter HSV Hockenheim, doch am Ende verließen die Rennstädter mit 25:29 (12:9) als lachender Sieger das Parkett der Langenberghalle. Dabei verspielten die TSV Falken einen zwischenzeitlichen Vorsprung von sieben Toren (10:3). Bis zur 39. Minute führten sie sogar noch mit 16:12.
In der Endphase hatten die Birkenauer dann aber dem kraftvollen Spiel des Meisterschaftskandidaten nicht mehr viel entgegen zu setzen. „Wir hatten Hockenheim eigentlich schon geschlagen. Am Ende machte es einfach den Unterschied, dass wir nicht so konstant waren. Um zu siegen muss man 60 Minuten diszipliniert spielen. Das ist uns nach der Pause im Angriff und am Ende in der Abwehr nicht mehr gelungen“, suchte Birkenaus Trainer Gabriel Schmiedt die Ursachen für die Niederlage in den eigenen Reihen, zumal seine Jungs es beim Stand von 24:25 in der 57.Minute nicht verstanden, aus einer 6:4-Überzahl Kapital zu schlagen. Anstatt auszugleichen, kassierten sie sogar das 24:26.
Ein Teil der Birkenauer Fans dagegen sahen in den Unparteiischen Mengesdorf/Sauer (Wiesloch/Kirrlach) die Schuldigen an der Niederlage. Ab der 20. Minute waren viele Entscheidungen der beiden Referees nicht gerade sehr glücklich. Sie trugen mit dazu bei, dass Hockenheim überhaupt noch mal zurück ins Spiel kam.
Birkenau begann furios. Rudolf Varak führte gegen die offensive 3:2:1-Deckung der Gäste geschickt Regie und setzte immer wieder Kreisläufer Aykut Demiryol oder den sich an den Kreis absetzenden Stefan Dietrich in Szene. In der Abwehr stand der Mittelblock um David Cech exzellent. Zudem fanden die Hockenheimer Schützen immer wieder ihren Meister in dem überragenden Ruven Dietrich im TSV-Tor. Er glänzte in der 1. Halbzeit mit 14 Paraden. So führte Birkenau bis zur 12. Minute mit 6:0. Pech für den HSV, dass sich sein Torwart Pascal Lang bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Simon Reisig eine Knieverletzung zuzog und nicht mehr eingesetzt werden konnte (7.Minute). Bis zum 10:3 dominierten die TSV Falken die Partie. Bis dahin müssen sie sich nur vorwerfen lassen, dass sie ihre Chancen nicht konsequent genug verwerteten, denn es hätte zu diesem Zeitpunkt bedeutend höher stehen müssen. Die Abschlussschwäche der Birkenauer und einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen brachten Hockenheim dann zurück in die Partie. Zur Pause stand es nur noch 12:9. Zu Beginn der 2. Halbzeit hielt Dietrich sein Team mit zwei gehaltenen Siebenmetern im Spiel.
16:12 stand es in der 39. Minute. Danach kam Hockenheim ins Rollen. Immer wieder setzten sich Simon Gaus im rechten Rückraum und Philipp Schinke im linken Rückraum in Szene oder bedienten den bulligen Alexander Lein am Kreis, der kaum noch zu verteidigen war. Beim 17:17 glich Hockenheim erstmals aus. Jan Fremr und Varak brachten den TSV nochmals mit 19:18 in Führung, Gerrit Fey glich zum 24:24 aus. Beim 24:25 nutzte Birkenau eine 6:4-Überzahl nicht. Zunächst scheiterte Philipp Kinscherf am Pfosten und dann kassierte der TSV mit zwei Mann mehr auf dem Parkett das 24:26. Fremr verkürzte auf 25:26, doch anschließend pfiffen die Schiedsrichter einen klaren Birkenauer Ballgewinn zurück und leisteten Hockenheim Schützenhilfe. Anstatt dem Ausgleich per Gegenstoß fiel das 25:27 – die Entscheidung!
TSV Birkenau: Dietrich (1.-48. und ab 56.) sowie Denger (48.-56.) im Tor, Reisig (4), Demiryol (2/2), Fey (4), Joswig, Fremr (2), Varak (5), Kinscherf (4), Böhm (1), Dietrich (2), Kümpel (1), Cech.
Bericht: Martin Fath