Löwen jagen im Rudel. Nur dann sind sie erfolgreich. Das entdeckten die Heddesheimer Löwen gestern im Derby der Handball-Badenliga zu spät. Das 27:28 (10:14) gegen den TSV Birkenau bedeutete die erste Heimniederlage seit fast genau zwei Jahren. Der Birkenauer Sieg war ein Erfolg der besseren Mannschaftsleistung über einen Spitzenreiter, der viel zu oft mit dem Kopf durch die Wand wollte und seine spielerischen Fähigkeiten viel zu spät entdeckte.
„Ich bin superfroh, dass wir uns mit diesem Erfolg in die Weihnachtspause verabschieden. Langsam würde ich unser vor der Saison ausgegebenes Ziel mit Platz sechs gerne ein Stückchen nach oben korrigieren“, ließ sich Birkenaus Trainer Gabriel Schmiedt nicht allzu sehr aus der Defensive locken. „Diese Liga ist so ausgeglichen, da kann schnell viel passieren.“ Aber stolz war er natürlich trotzdem auf die Vorstellung seiner Mannschaft, die gestern nicht nur geschlossener wirkte, sondern in der dramatischen Schlussphase auch die Nerven behielt.
Ganz anders dagegen die SG Heddesheim, die bisher eine so fantastische Vorrunde gespielt hatte. „Klar war da auch ein bisschen Glück dabei. Das hatten wir heute nicht“, sagte SGH-Trainer Frank Schmiedel. Seine Jungs wollten zu viel, kamen von Anfang an nicht richtig ins Rollen und rannten sich immer wieder in der starken Birkenauer Defensive fest. Weder Martin Geiger noch Martin Doll gelang es an diesem Abend, das Spiel zu lenken. Doll schoss in der 17. Minute nach vier eigensinnigen Aktionen im Angriff gar den Vogel mit seiner berechtigten Roten Karte nach Foulspiel an Sascha Höhne ab und erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst.
Mit der Einwechslung von Julian Diefenbach wurde die Partie aus Gastgeber-Sicht zwar etwas strukturierter, jetzt aber vergaben die Löwen beste Einwurfmöglichkeiten Da halfen letztlich auch die starken Paraden von Christian Schemenauer im Heddesheimer Tor nichts. Beim 26:28 durch Rudi Varak in der 60. Minute klebte auch dem „Bär“ unter den Löwen das Pech an den Händen. Der TSV-Sieg war verdient und die heutige Heddesheimer Weihnachtsfeier erhielt einen kleinen Dämpfer.
TSV Birkenau: Donath (n.e.), Koch, Heckmann (ab 42.); Höhne (2), Junkert (2), Demiryol (1), Fey (8), P. Grimmer (3), Varak (5), Böhm, Dietrich (3), Osada, R. Grimmer (5), Jöst.
Quelle: Weinheimer Nachrichten vom 15.12.12