Heddesheim. Bei Höhenflügen, egal welcher Art, verweist Birkenaus Trainer Gabriel Schmiedt immer wieder auf seinen dünnen Kader. Genau der wurde den TSV-Handballern im Badenliga-Spitzenspiel gestern Abend zum Verhängnis. Vor 500 Zuschauern hielten die Schwarzen Falken in der Nordbadenhalle bis zum 20:19 in der 43. Minute gut mit Tabellenführer Heddesheim mit. Nach zwei Disqualifikationen von Jannik Schneider (41.) und Gerrit Fey (49.) fehlten den Gästen dann aber die personellen Alternativen, um der SGH Paroli bieten zu können. Heddesheim siegte 31:26 und baute die Tabellenspitze auf vier Zähler aus.
Vielleicht schon eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den direkten Aufstieg, auch wenn SGH-Trainer Peter Jano davon nichts wissen will. „Wir können jedes Spiel gewinnen, aber genauso gut auch jedes verlieren. Heute wäre uns fast unsere schlechte Torausbeute zum Verhängnis geworden. Aber die Mannschaft hat eine klasse Einstellung bewiesen und sich erfolgreich durchgebissen“, sagte Heddesheims Coach nach einem kämpferischen, aber immer fairen Derby.
Birkenaus Trainer Gabriel Schmiedt erkannte den Heddesheimer Erfolg neidlos an. „Wir waren heute einfach schlechter und konnten die Ausfälle nicht kompensieren. Aber wir stehen immer noch da, wo uns kein Mensch erwartet hat. Es gibt also überhaupt keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen.“
In der Tat sahen die 500 Fans in Heddesheim eine lange Zeit ausgeglichene Partie, in der den Birkenauern aber letztlich die Ideen im Rückraumspiel fehlten, zu viel lief über Gerrit Fey, der dann die entscheidenden letzten zehn Minuten nach einem Foul an Martin Doll fehlte. Auch der Ausfall von Kreisläufer Jannik Schneider schmerzte, er fügt sich, so kurz nach seinem Wechsel aus Großsachsen, schon sehr gut ins TSV-Angriffsspiel ein.
Auch Heddesheim suchte sein Heil in der Offensive oft über den Kreis, wo Martin Geiger alles aus sich herausholte. Aus dem Rückraum waren vor allem Sebastian Geider und Doll gefährlich, die hatten jedoch zudem tolle Unterstützung durch die starken Youngster Nikola Pugar und Philipp Badent. Insgesamt zeigte sich die Heddesheimer breiter aufgestellt mit der besser verteilten Verantwortung auf mehrere Schultern und siegte zu Recht. AT
Bericht der WNOZ vom 22.02.2016