Abstiegskampf pur mit Happy End

Florian Sauer, Trainer des TSV Birkenau fasste das Spiel geschehen des Badenliga „Abstiegsspiels“ nach dem fast schon dramatischen 25:24 Sieg seiner Mannschaft gegen den TSV Knittlingen fast „entspannt“ zusammen: „Das sind die Spiele weshalb man in die Halle geht“, so Sauer, der mit seiner ruhigen und besonnenen Art auch während der 60 Minuten die Hektik etwas von seinen Spielern nahm. Für die meisten der 200 Zuschauer hatte das Spiel geschehen eher Herzinfarkt Potential, an Spannung und Dramatik waren die 60 Handballminuten am Samstagabend in der Langenberghalle kaum zu überbieten.

Stellvertretend dafür standen auch die letzten 20 Sekunden, die Falken führten 25:24, kamen in Ballbesitz und wollten die letzten Sekunden über die Zeit retten. Doch ein unnötiger techn. Fehler im Mittelfeld erlaubte den Gästen nochmals einen Tempogegenstoß. Der Ball landete bei Rechts Außen Marius Gabel, doch dem rutschte das Spielgerät völlig frei stehend aus der Hand, der TSV hatte die nächste und letzte Schrecksekunde des Spiels überstanden. Mit diesem Sieg haben es die Falken nun wieder selbst in der Hand den nun erreichten und rettenden drittletzten Tabellenplatz zu halten. Mitkonkurrent TV Friedrichsfeld hatte sein Heimspiel zuvor gewonnen und damit für zusätzlichen Druck gesorgt, ein Sieg gegen den um einen Punkt besser platzierten TSV- Knittlingen war somit Pflicht. Gegen eine mit ehemaligen 3. Liga Spielern bestückte Gästemannschaft, die sich vor diesem Spiel nochmals mit zwei ehemaligen erfahrenen Akteuren verstärkt hatte, entwickelte sich der erwartende Abstiegskampf, der sich in Sachen Härte oftmals im Grenzbereich entwickelte. Die erfahrenen Schiedsrichter Roland Hofmann und Danny Kahrmann ließen einiges an Härte zu, wodurch die Zuschauer neben zwei berechtigten roten Karten auch manche olympiareife Ringereinlage zu sehen bekamen. Birkenaus Youngsters nahmen diesen Kampf jedoch von Beginn an und stellten sich mit einem in der Defensive überragenden Ronny Unger und dem erneut starken Leon Back im Tor der körperlichen Übermacht der Gäste entgegen. Beide Mannschaften versuchten mit einer 6:0 Abwehr die Räume des Gegners einzuengen, wodurch einmal mehr auch die Qualität der Rückraumspieler gefragt war. Die Gäste hatten hierbei mit dem 9- fachen Torschützen Sakda Choetchim einen Ausnahmekönner in ihren Reihen, beim TSV übernahm Marco Jöst oftmals in kritischen Phasen Verantwortung und war mit seinen 5 Treffern maßgeblich am Erfolg beteiligt. Denn mit der Disqualifikation von Jan Niklas Weis stand ab der 40. Minute beim Stand von 17:17 ein weiterer Rückraum-Akteur nicht mehr zu Verfügung. Eine insgesamt stabile Abwehr und ein mit 12 Paraden starker Leon Back, ermöglichten vor allem dem schnellen Jakub Majirsky  auf Rechts Außen immer wieder Tempo-Gegenstöße, mit 7 Treffern avancierte er zum TSV- Haupttorschützen. Nach einem tollen Start und einer 6:2 Führung in der 12. Minute, holten die Gäste Tor um Tor auf. Nach dem erstmaligen Ausgleich zum 9:9 in der 25. Minute wechselte die Führung ständig hin und her, keine der Mannschaften konnte sich mehr als 2 Tore absetzen. Nach dem 22:21 Führungstreffer von Marco Jöst in der 50. Minute, gaben die Falken die Führung nicht wieder ab und behielten mit Kampf und Glück bis zum Ende die Nerven. Ein insgesamt hektisches aber spannendes Handballspiel, welches auch von vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen auf beiden Seiten geprägt war nahm ein glückliches und verdientes Happy End. Zum letzten Heimspiel laden die beiden Badenliga Mannschaften (Männer und Damen) ihre Fans beim Doppelspieltag in 2 Wochen am 27.04.2024 zum Saisonabschluss mit Grillwürsten und Fassbier ein.

TSV Birkenau: Back und Fremr (n.e.) im Tor, Majirsky (7), Jöst (5), Böhm (5/4), Ullrich (3), Unger (3), Brock (1), Hirsch (1), Sauer (1), Holschuh, Kleis, Schott, Weis, 

TSV Knittlingen: Gabel im Tor, Choetchim (9), Petricevic (3), Rudolf (3), Bregazzi (2), Kern (2), Tosino (2), Hufnagel (1), Hörandel (1), Mönch (1), Cuturic, Duck, Gabel, Milbich.

Schiedsrichter: Roland Hofmann, Danny Kahrmann

Zeitstrafen: 3 plus direkte Disqualifikation / 4 plus direkte Disqualifikation.

Siebenmeter: 5/4 – 2/2