Im letzten Spiel vor der Winterpause mussten die BWOL-Handballer des TSV Birkenau eine 24:27-Niederlage einstecken. Die Odenwälder hielten in der Partie gegen den gastgebenden Favoriten TVG Großsachsen lange Zeit gut mit. Das Derby bagann vielversprechend: In der gut gefüllten Sachsenhalle entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei es keiner der beiden Mannschaften gelang, das Zepter an sich zu reißen.
TSV-Schlussmann Andreas Fischer bewies sich gegen seine Ex-Kollegen als zuverlässiger Rückhalt und bot die Grundlage für das gute Auftreten seiner Mannschaft. Lagen die Gäste Mitte der ersten Halbzeit noch hauchdünn mit 10:9 in Front, nutzte der Tabellenzweite die folgende Überzahlsituation und ging seinerseits mit 13:10 in Führung. Die Birkenauer konnten im Gegenzug die eigene zahlenmäßige Überlegenheit nicht nutzen. Zur Halbzeit hatten die Spieler um den erkrankten Peter Jano beim Stand von 13:16 das Nachsehen.
Die zweite Halbzeit war geprägt von zweifelhaften Entscheidungen der beiden Schiedsrichter. Gleich nach Wiederanpfiff erteilten die Unparteiischen Stefan Junkert eine nicht nachvollziehbare 2-Minuten-Strafe. Keine 60 Sekunden später folgten diesem ein Großsachsener Spieler und auf Birkenauer Seite Rudolf Varak. Diese Phase überstanden die Black Hawks erstaunlich gut.
Nach fünf Minuten in der zweiten Spielhälfte lagen die Birkenauer 15:17 hinten. In der Folge erwies sich die Einwechslung von Torhüter-Oldie Tonci Peribonio als gute Entscheidung. Ebenso wie vorher sein Kollege Andreas Fischer setzte er mit einigen Paraden Akzente. Leider vergaben die TSV-Mannen im Angriff zahlreiche Großchancen.
Großsachsen präsentierte die bessere Offensive und markierte das 22:17. Dieser Spielstand hatte lange Zeit Bestand. Die Abschlüsse brachten auf beiden Seiten nicht die erwünschte Wirkung. Youngster Simon Spilger beendete die Durststrecke und erlöste die Zuschauer mit seinem Anschlusstreffer. Sechs Minuten vor Spielende verkürzte Sascha Höhne auf 23:20. Im Gegenzug übersprang der Großsachsener Tobias Kohl zum wiederholten Mal die Birkenauer Abwehr und netzte zum 24:20 ein.
Postwendend verwandelte Dario Tokur den ihm zugesprochenen Strafwurf. Angepeitscht von den frenetischen Fans rückte die Birkenauer Defensive als Kollektiv zusammen und setzte dem TVG-Angriff Entscheidendes entgegen. Vier Minuten vor dem Schlusspfiif erzielte Rudolf Varak das 24:22. Den aufgekommenen Rückenwind nutzten die Birkenauer weiterhin nur bedingt, denn sie vergaben zwei weitere Chancen, die das Spiel zu ihren Gunsten hätte drehen können. Die Gastgeber ließen die restliche Spielzeit verstreichen und bejubelten den 27:24-Erfolg in diesem Bergstraßenderby.
TSV Birkenau: Fischer, Peribonio; Höhne 2, Junkert 2, Desch, List, Spilger 1, Fremr, Varak 5, Tokur 7/4, Hoffmann, Ritzert 3, Lanci 4, Demiryol