Derbys sind allermeist keine Spiele, in denen Ästheten auf ihre Kosten kommen. So war es auch gestern beim Handball-Duell zwischen der SG Heddesheim und dem TSV Birkenau. Es tat schon fast beim Zuschauen weh, wenn man den die beiden Spielmachern Martin Doll und Gerrit Fey zusah. Beide schonten sich nicht, schließlich ging es für beide Teams um wichtige Zähler. Die blieben beim 26:20 (11:9) verdient in Heddesheim, das sich nach der gleichzeitigen Niederlage des bisherigen zweiten Hockenheim auf eben diesen zweiten Platz in der Badenliga verbesserte.
Die Heddesheimer hatten gestern vor 550 Zuschauern das, was dem TSV Birkenau fehlte: Rückraum-Akteure, die die einfachen Tore machten. Auf der rechten Seite war es Standby-Spieler Jan-Moritz Metelmann. Immer wieder stach der gefährliche Linkshänder wie ein Klappmesser in die Lücken der TSV-Abwehr. Der Mann, der wegen seines Studiums nur ab und an in Heddesheim vorstellig werden kann, machte zusammen mit Martin Geiger den Unterschied aus. Der gelernte Kreisläufer machte seine Tore von überall – auch aus dem linken Rückraum. Und weil SGH-Torwart Christian Schemenauer erneut einen Sahnetag erwischt hatte, ging die Partie völlig zu Recht an Heddesheim.
Die Birkenauer hatten allerdings auch Pech. Denn bereits nach zwölf Minuten musste Aykut Demiryol mit einer Knieverletzung vom Feld. Da war der TSV gerade dabei den miesen Spielstart mit 4:0 und 5:1 wieder aufzuholen. Immer wieder scheiterten Fey und Co an „Bär“ Schemenauer im TSV-Tor. „Er hat uns wieder den Weg zum Sieg geebnet“, freute sich SGH-Trainer Frank Schmiedel. Sein Birkenauer Pendant Gabriel Schmiedt war naturgemäß weniger glücklich. „Uns haben die einfachen Tore aus dem Rückraum gefehlt. Ich bin schon ein bisschen enttäuscht. Wir wollten Heddesheim ärgern.“ Mit 20 Treffern gelang das nicht. Rudi Varak nahm sich beispielsweise gerade mal einen Wurf.
TSV Birkenau: Dietrich, Denger (zu einem 7 m), Demiryol (3), Fey (5), Böhm (2), Varak, Fremr (3), Höhne (4), Joswig, Kinscherf, S. Dietrich, Cech, Jöst
Quelle: WNOZ.de